Regenschirme auf, Regenschirme zu, schönes Wetter ist was anderes. So richtig schlimm wurde es aber auch nicht. Die Strahlkraft des GZ-Pokalturniers hängt ohnedies nicht vom Wetter ab. Trotz unwirtlicher Bedingungen kamen gestern Abend 250 Zuschauer nach Gruibingen.
Die meisten von ihnen freuten sich auf das Täles-Derby. Beim 0:0 zwischen Ditzenbach-Gosbach und SG Hausen/Überkingen in der Gruppe der B-Ligisten sahen sie keine Tore, aber viele Chancen. Die hatte fast ausschließlich der FTSV, daher war SG-Trainer Murat Erzurum über das Ergebnis „richtig froh“. Weniger Freude bereitete ihm die Darbietung seiner Schützlinge. Die boten „nicht das, was wir uns alle erhofft hatten“, räumt Erzurum ein.
Der SG-Coach war zufrieden mit dem Ergebnis und enttäuscht von der Leistung der Seinen, bei Kollege Michael Böhm lief das Empfinden genau andersrum. Er bedauert, dass sich seine Mannschaft „für ihr gutes Spiel nicht belohnt“ hat. Der FTSV vergab eine Fülle klarer Chancen. SG-Keeper Abdul Obuz rettete schon nach drei Minuten gegen den freien Pascal Cozza, auch gegen Jonas Faber war er mit einer Glanzparade zur Stelle. Bei einem Flipper-Ball stand Obuz das Glück zur Seite, über mehrere Banden landete das Leder am Lattenkreuz (54.).
Die dickste Chance vergab ausgerechnet Torjäger Timo Angerer. Als Obuz einen Ball abprallen ließ, verfehlte der Stürmer aus zwei Metern das leere Tor (60.+ 2). Nicht nur seinem Trainer war es ein Rätsel, wie Angerer das geschafft hat. „Den kann man eigentlich gar nicht vorbeischießen“, sagt der FTSV-Trainer. Doch, man kann.
Für soviel Fahrlässigkeit wird man gemeinhin bestraft, wenigstens das blieb Ditzenbach-Gosbach erspart. Eine Minute vor Angerers Slapstick-Einlage war Sascha Reinhard allein aufs FTSV-Tor zugelaufen. Böhm hatte seinen beschäftigungslosen Torhüter bis dahin schon mehrmals ermahnt, dennoch aufmerksam zu bleiben. Marco Rießler hatte zugehört und gewann das direkte Duell gegen Reinhard. „Hut ab vor Marco“, lobt Böhm. Es sei enorm schwer, auf den Punkt da zu sein, wenn man das ganze Spiel nichts zu tun hat. Rießler löste die Aufgabe und sein Coach erhebt ihn schelmisch „zum Manuel Neuer von Gosbach“.
Es spielten:
Marco Rießler, Said Kisa, Benjamin Rossmanith, Ilir Ranaj, Dennis Eichinger, Patrick Reiter, Alexander Kleinmann, Patrick Pelzl, Timo Angerer, Jonas Faber, Pascal Cozza; Rene Miksche, Alessio Stohrer, Kai Schefthaler, Friedrich Schaar, Jan Hohmann